Donnerstag, 4. November 2010

"Erläutere, was dir an der Lektüre gefallen hat, was nicht..." etc.

Kann man bei diesem Buch darüber reden, was einem daran gefällt? Meiner Meinung nach nicht nur, denn manchmal sind 'gefällt oder nicht' schlecht zu unterscheiden. Eher gibt es interessante Sachen hinsichtlich des Stils, Auffälligkeiten in der Geschichte usw.. 
Interessant  ist z. B., dass der Erzähler immer wieder später gewonnene Einsichten und Erkenntnisse einblendet, Geschehenes reflektiert und das manchmal so in die Geschichte verwebt, dass ich überrascht war, wenn es dann mit der Erzählen der Handlung weiterging.
Aufgefallen ist mir, dass, sowohl die Umgebung als auch die Gedanken der Hauptfigur Michael sehr genau beschrieben werden. Und, irgendwann am Anfang, dass Hanna ein sehr gegensätzliches Verhalten zeigt (z. B.: S. 34-37), welches man hinterher allerdings auf ihren Analphabetismus zurückführen kann. Vielleicht hat Hanna ja auch einen gegensätzlichen oder gar "gespaltenen" Charakter.
Es fällt ebenfalls auf, dass man sich mit den Protagonisten kaum bis gar nicht bzw. nur in wenigen Situationen identifizieren kann, trotzdem fühlt man mit dem Ich-Erzähler mit, wenn er denn mal seine Gefühle schildert. Möglicherweise kann man deshalb mitfühlen, weil der Autor manchmal aus der distanzierten Sicht des alten Mannes schreibt, der alles schon überwunden hat. Andere Leser der Buches mögen sicherlich anders denken...
Alles in allem aber finde ich, dass man dieses Buch schwer bewerten kann, weil es an sich schon eine nicht ganz leichte Lektüre ist; ich persönlich hätte das Buch nicht lesen müssen, aber wenn man es schon in der Händen hat...

2 Kommentare:

  1. Eine sehr interessante Einschätzung des Buches. Toll, dass du gleich auf die Erzählhaltung und die Wirkung derselben eingegangen bist. (Eine ähnliche Erzähltechnik hatten wir bereits in Küssendorfs Text "F***", auch hier findet man ein erinnerndes und ein erinnertes Ich wieder.)
    Du hast bereits das Verhalten Hannas angesprochen, welches auf den Leser sehr zwiespältig wirkt. Im dritten Aufgabenblock könntest du gut an deiner ersten Einschätzung ansetzen und diese Vertiefen, indem du beispielsweise genauer auf das Problem des Analphabetismus und Hannas Umgang damit eingehst.
    LG

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  2. Ich stimme zu, dass es manche Aspekte gibt die sehr interessant sind wie zum Beispiel, die die du oben genannt hast. Doch auf die Frage ob mir das Buch gefallen hat, würde ich antworten ja. Die Geschichte ist, meiner Meinung nach, so geschrieben, dass sie zum Nachdenken anregt und sehr viel Stoff zum Interpretieren hat. Letzteres tue ich sehr gern. Und auch habe ich dieses Buch sehr gern gelesen, weil mir die Handlung sehr gut gefallen hat.

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